Ich hatte viel geplant. Ich verließ Amed bereits am frühen Vormittag, um die Fahrt zum Mount Batur wirklich zu genießen. Außerdem schienen die Straßen, für die ich mich entschied, nicht im besten Zustand zu sein… ich hatte daher keine Ahnung, wie lange die Fahrt dauern würde.
Hätte ich gewusst, was alles auf dieser Fahrt geschehen würde, wäre ich vielleicht doch besser in Amed geblieben. Obwohl die Aussicht am Ende der Fahrt, war die ganzen Mühen schon wert.
Ein Zwischenfall jagt den nächsten
Es fing auch alles ganz normal an – ich machte mich auf den Weg, fuhr durch wunderschöne kleine Dörfer der Küste entlang. Ich genoss die Fahrt, den Wind in meinen Haaren, das Salz in der Luft und das Vorbeiziehen der Landschaft. Ich fühlte mich frei und glücklich. Und plötzlich ratterte mein Roller, er verlor an Geschwindigkeit und blieb irgendwann ganz stehen. Denn ich Dummkopf hatte doch wirklich vergessen meinen Tank aufzufüllen. Sowas ist mir noch nie passiert, normalerweise achte ich strikt darauf, meinen Tank immer gut gefüllt zu halten… vor allem wenn ich eine längere Fahrt vor mir habe. Dieses Mal aber offenbar nicht.
Jetzt stand ich also irgendwo im nirgendwo, mein Tank leer und laut Google keine Tankstelle in der Nähe. Ich muss zugeben, für einen Moment war ich wirklich ratlos. Was sollte ich tun? Aber wie so oft auf Reisen findet sich alles irgendwie. Scheinbar sah ich so hilflos aus, dass ein paar Einwohner dieses kleinen Dorfes (den Namen weiß ich bis heute nicht) auf mich zu und obwohl sie kein Englisch sprachen, wussten sie was los war. Sie füllten mir meinen Tank bis zur Hälfte auf, mehr als genug, um bis zur nächsten Tankstelle zu kommen und weigerten sich mein Geld anzunehmen.
Ein mühsamer Zwischenfall und trotzdem im Nachhinein ein Moment, an den ich mich gerne zurückerinnere.
Und plötzlich ein Reissack mitten auf der Straße
Endlich hatte mein Roller wieder Benzin und ich machte mich wieder auf den Weg Richtung Mount Batur und einer Tankstelle. Ich fuhr ganz gemütlich die Straße entlang und mein Blick wanderte immer von einer Seite zur anderen. Ich wollte die Landschaft bewundern und auch keinen Moment verpassen. Und wie so oft, wenn man sich nicht auf die Straße konzentriert, passieren Unfälle. In meinem Fall fuhr vor mir ein Roller auf den etliche Reissäcke festgeschnallt waren. Irgendwann fiel einer von ihnen runter und landete auf der Straße. Ich bemerkte es nicht, fuhr schön mit meinem Roller rein, machte nen Looping, landete auf der Straße und mein Roller schön auf mir. Nicht gerade die angenehmste Position, kann ich dir sagen.
Auf den ersten Blick hatte ich nur ein paar Schürfwunden und mein linkes Bein zu belasten war nicht gerade angenehm (später stellte sich heraus, dass ich mir einen Muskelfaserriss zuzog), aber ich war über die Hälfte der Strecke hinaus. Umdrehen war zwar noch möglich, aber irgendwie wollte ich es nicht.
Also ging es wieder auf den Roller und weiter in Richtung Mount Batur. Dieses Mal aber mit Blick auf die Straße.
Ein Dorf am Fuße des Mount Batur
Nach weiteren zwei Stunden war es endlich so weit. Ich erreichte meine Unterkunft, bezog sie und rastete mich etwas aus. Die Schmerzen waren gut aushaltbar und ich wollte trotzdem unbedingt wenigstens etwas die Gegend erkunden. Also schwang ich mich wieder auf den Roller und erkundete ein kleines bisschen die Gegend. Die Ausblicke, die ich während der Fahrt sah, waren einfach nur unglaublich. ?
Am nächsten Tag stand für mich eine wichtige Entscheidung an… die Schmerzen in meinem linken Bein wurden über Nacht stärker und ich war mir nicht sicher, in wie weit ich den Roadtrip zu Ende bringen konnte und sollte… mehr dazu aber im nächsten Teil.
Und so endete das Abenteuer „Fahrt zum Mount Batur“. Auf dieser Fahrt ist einiges passiert und obwohl es verdammt weh tat, sind es doch genau diese Erlebnisse, die uns stärker machen. Die uns bewusst machen, wie stark wir in Wahrheit doch schon sind.
Hast du schon einmal vom Mount Batur auf Bali gehört? Hattest du auch schon einmal solch einen etwas verfluchten Tag?
Erzähl mir davon in deinem Kommentar. ?
There are 2 comments
Oh das war ja echt ein verfluchter Tag! Als ich Reissack auf der Straße gelesen hatte, hatte ich mir schon bildlich ausgemalt, was da kam und ohje, tatsächlich! Du arme! Zum Glück ist nichts weiter passiert und zum Glück gab’s da auch so viele nette Menschen, die dir mit dem Benzin weitergeholfen hatten! Manchmal hat man doch Glück im Unglück!
Liebe Grüße
Jana
Hallo, Jana. 🙂
War garantiert nicht einer meiner besten Tage. Aber obwohl es in diesem Moment natürlich alles andere als schön war, so ist es mittlerweile eine nette Erinnerung und auf alle Fälle eine tolle Reisegeschichte.
LG,
Vici