Teil 8: Pai – ein magischer Ort und eine Überraschung

Endlich wieder zurück in Pai. Einer meiner absoluten Lieblingsorte in Thailand. Mit diesem Ort verbinde ich gute, aber auch einige schmerzhafte Erinnerungen. Hier fand ich einerseits Freunde fürs Leben, hatte 2019 andererseits aber auch einen ziemlich schmerzhaften Unfall.

Und jetzt, auf diesem Roadtrip, Pai wiederzusehen, weckte dann doch gemischte Gefühle in mir. Dieses Gefühl Wirrwarr hatte ich nicht erwartet. Ich freute mich unglaublich darauf, wieder zurück nach Pai zu kommen. Ich hatte diesen Ort wirklich vermisst. Doch ich hatte auch Angst. Angst, dass der Stress und das Unwohlsein dieses Roadtrips mir diesen Ort vermiesen könnte…

Doch jetzt blieb mir keine andere Wahl mehr, als es herauszufinden.

726 Kurven nach Pai – die Hälfte hätte auch gereicht

Die Fahrt nach Pai war für mich, als einzigen Autofahrer auf diesem Roadtrip, ziemlich kräfteraubend. Versteh mich nicht falsch, es ist eine wunderschöne Strecke und macht auch wirklich Spaß, aber dank der vielen Kurven und kaum geraden Strecken war ich immer aufs Äußerste konzentriert. Und es half auch nicht wirklich, dass wir 3 Stunden dieselben fünf Songs in Dauerschleife hörten. Meine Mitfahrer hatten einen Job: eine Playliste von Spotify downzuloaden, da in den Bergen der Empfang nicht der Beste ist. Naja, hat nicht wirklich so gut funktioniert.

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich war, endlich in Pai anzukommen.

Roller fahren in Pai – ein einmaliges Erlebnis

In Pai entschied ich mich dann dazu, trotz des Autos, mir einen Roller zu mieten. Ich liebe es mit dem Auto zu fahren, aber mit einem Roller lässt sich die Gegend rund um Pai und all die Sehenswürdigkeiten einfach viel besser erkunden. Außerdem gibt es nichts Besseres als den Wind in den Haaren zu spüren und die frische Bergluft einzuatmen, während du neben Reisfeldern entlangfährst.

Doch nicht nur ich entschied mich, mir einen Roller zu mieten, sondern auch die anderen Zwei. So führte eins zum anderen und wir verbrachten auch hier in Pai nicht gerade viel Zeit miteinander.

So langsam beschlich mich dann doch ein schlechtes Gefühl…

Pai zählt zu den Orten in Thailand, die mich nie unter Druck setzten, so viel wie möglich sehen zu müssen. Ich war immer mehr als zufrieden von Zeit zu Zeit etwas Neues zu sehen und ansonsten einfach nur zu entspannen, zu lesen und zu schreiben. Und so war es auch dieses Mal. Doch es gab zumindest eine Sehenswürdigkeit, die ich unbedingt sehen wollte: die Bamboo Bridge.

Ein Ausflug in die Vergangenheit – schmerzhafte Erinnerungen

Einen Ort, mit dem so viele Erinnerungen verknüpft sind, wieder zu besuchen, lässt vieles Dinge näher an die Oberfläche kommen. Besonders schmerzhafte Erinnerungen.

2019 hatte ich auf den Weg zur Bamboo Bridge meinen ersten und einzigen Roller Unfall. Ein Hund sprang aus den Büschen, ich zog beide Bremsen und machte einen Looping. Nicht nur habe ich etliche Narben davongetragen, sondern auch zwei Zähne verloren. Ich hatte Glück. Das Ganze hätte viel schlimmer ausgehen können. Die Bamboo Bridge habe ich an diesem Tag natürlich nicht gesehen.

Die Erinnerung und die Angst, die ich damals hatte, wurden in dem Moment, als ich in Pai ankam, wieder präsent. Ich habe lange gebraucht mich auf einem Roller wieder wohlzufühlen und obwohl ich es mittlerweile wieder tue, gibt es doch Momente, in denen mich eine unnötige Angst überfällt. Irgendwie wusste ich, nur wenn ich die Bamboo Bridge sah und den Weg zu ihr ohne Unfälle hinter mich brachte, dann könnte ich die schmerzhafte Erinnerung mit einer Guten überschreiben.

Schmerzhafte Erinnerungen überschreiben – ein einzigartiges Gefühl

Und ich schaffte es! Ich fühlte mich zwar auf dem Weg selbst ziemlich unwohl und andauernd sah ich mich im Geiste schon wieder auf den Boden knallen, aber der Moment der Erleichterung, als ich ankam und sich die Bamboo Bridge vor mir erstreckte, war unbeschreiblich. Es fühlte sich einfach nur unglaublich gut an.

Ich besuchte die Bamboo Bridge zu einer Zeit, die vielleicht nicht gerade die Beste war. Die Felder selbst waren leider nicht wirklich grün… alles wirkte fast schon ausgetrocknet. Und doch war das Farbenspiel einfach unglaublich. Der Anblick der Bamboo Bridge, umgeben von den verschiedensten Braun-, Gelb- und Orangetönen war einmalig… und wenn du dann die Bamboo Bridge zu Fuß entlang läufst, wird es nur noch schöner.

Für mich war dieser Moment einfach nur magisch.

Reisepläne und eine böse Überraschung

Die Zeit in Pai verging wie im Flug und langsam wurde es an der Zeit die weiteren Reisepläne zu besprechen. Wir hatten für den Roadtrip jetzt keinen genauen Plan, aber doch ein paar grobe Ziele, die wir eigentlich gerne abklappern würden. Als nächstes würde Chiang Rai auf unserer Liste stehen.

Tja und hier teilten die beiden mir mit, dass sie nicht nach Chiang Rai wollten… dass sie gerne länger hier in Pai bleiben wollten und dann direkt zurück nach Chiang Mai.

Was soll ich sagen? Ich war natürlich geschockt und wütend, aber ich konnte sie auch irgendwie verstehen. Pai ist einfach ein Ort, an dem man nur allzu leicht stecken bleiben kann. Und doch… ein Roadtrip bedeutet Verantwortung. Man ist nicht mehr alleine unterwegs und man muss Rücksicht auf andere nehmen. Auch wenn sie mich teilweise richtig nervten und ich oftmals auch keinen Bock auf sie hatte, so war es eben schlussendlich doch UNSER Roadtrip. Aber offenbar war ich die einzige, die das so sah. Für die anderen war es offensichtlich nur allzu leicht aus dem Roadtrip auszusteigen.

Nachdem der Schock sich etwas gelegt hatte, wurde ich wütend. Von Pai weiter nach Chiang Rai… von diesem Plan war schon lange die Rede. Es war jetzt keine neue Information. Und sie sagen es mir einfach am vorletzten Abend? Ich fand es nicht fair! Und das war der Moment, in dem ich beschloss, mich einfach alleine auf den Weg zu machen. Keiner von ihnen wollte oder konnte mit dem Auto fahren, das finanzielle war alles geregelt und ich hatte einfach keine Lust mehr Taxi zu spielen.

Ich brauchte Zeit, um das Ganze zu verarbeiten. Doch am letzten Abend teilte ich ihnen meine Entscheidung mit: ich würde am nächsten Tag nach Chiang Rai fahren, mit oder ohne sie. Danach würde ich wieder einen Stopp in Chiang Mai einlegen und wie es dann weitergeht und ob wir den Roadtrip gemeinsam zu Ende bringen würden, könnten wir dann ja dort besprechen.

Wie so oft hier in Thailand und auf Reisen kommt es immer wieder zu unerwarteten Situationen. Und jetzt heißt es wohl Chiang Rai alleine zu erkunden. Und um ehrlich zu sein, freue ich mich schon darauf.

Du fragst dich, wie diese Entscheidung den Aufenthalt in Chiang Rai beeinflusst hat? Wie es weiter ging? Und ob es schlussendlich noch zu einem Art Happy End kam? Dann lies auch meine nächsten Blogbeiträge!

Hast du eine solche Situation auf deinen Reisen auch schon einmal erlebt? Wie bist du damit umgegangen?

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