Abseits der geschäftigen Wolkenkrater und Neonlichter, die man in Shinjuku und Shibuya findet, bietet Tokyo auch eine ganz andere Seite. Eine Seite, in dem das Leben etwas langsamer und entspannter ist. Einer dieser Orte ist Kichijoji – eine Oase, die sich vor allem durch seine ruhige, entspannte, aber doch auch lebhafte Atmosphäre abhebt.
Kichijoji hat mich schon bei meinem ersten Besuch durch seine einzigartige Atmosphäre in seinen Bann gezogen. Es fühlte sich einfach so anders im Vergleich zum hektischen Treiben in Tokyo an. Und obwohl das Leben hier ein wenig langsamer und entspannter ist, gibt es doch viel zu entdecken: die Ruhe des Inokashira Parks, der nostalgische Flair der Harmonica Yokocho, versteckte Tempel und einladende Boutiquen.
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir zeigen, warum Kichijoji einen Besuch wert ist. Worauf du achten solltest und was du alles in diesem Viertel entdecken und erleben kannst.
Was ist so besonders an Kichijoji?
Kichijoji entwickelt sich zu einem der angesagtesten Viertel Tokyos und wurde mehrfach zu einem der lebenswertesten Stadtteile gewählt (wundert mich nach meinem Besuch überhaupt nicht). Es hat seinen ganz eigenen Charme und bietet einen Mix aus modernen Boutiquen, trendigen Cafés und traditionellen Geschäften. Doch was Kichijoji besonders auszeichnet, ist seine entspannte Atmosphäre, die sich so vom hektischen Treiben in Tokyo abhebt.
Ist Kichijoji sicher für alleinreisende Frauen?
Kichijoji gilt als eines der sichersten Viertel in Tokyo und ist daher ideal für alleinreisende Frauen. Die Gegend ist lebendig und gut beleuchtet, besonders rund um den beliebten Inokashira-Park und die Einkaufsstraßen. Außerdem sorgen zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Cafés dafür, dass auch abends viele Menschen unterwegs sind, was das Sicherheitsgefühl erhöht.
Wie überall auf Reisen ist es dennoch ratsam, die üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Kichijoji bietet aber eine angenehme und sichere Atmosphäre, die es alleinreisenden Frauen leicht macht, das Viertel entspannt zu erkunden.
Wie viel Zeit solltest du einplanen?
Kichijoji ist ein Viertel, in dem du es ganz entspannt angehen lassen kannst. Nimm dir die Zeit, spaziere durch den berühmten Inokashira Park und lass die Atmosphäre dieses einzigartigen Viertels auf dich wirken. Um Kichijoji wirklich kennenzulernen, solltest du mindestens einen ganzen Tag einplanen. In diesem Viertel gibt es unzählige Coffeeshops und Boutiquen zu entdecken und vor allem wenn du den Inokashira Park in vollen Zügen genießen und das Ghibli-Museum besuchen möchtest, könnten sich zwei Tage lohnen.
Wie kommst du am besten nach Kichijoi?
Kichijoji ist von vielen Teilen Tokyos aus leicht zu erreichen. Die JR Chuo Line und die Keio Inokashira Line bringen dich direkt ins Zentrum des Viertels. Von Shinjuku dauert die Fahrt mit der JR Chuo Line etwa 15 Minuten, während du von Shibuya mit der Keio Inokashira Line in rund 20 Minuten dort bist. Beide Bahnhöfe liegen günstig und bieten eine direkte Verbindung. Einmal angekommen, sind alle wichtigen Orte und Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar.
Kichijojis Highlights: Die schönsten Orte, die du nicht verpassen solltest
Werde wieder zum Kind im Ghibli Museum
Das Ghibli Museum ist ein absolutes Muss für alle Fans von Studio Ghibli und die perfekte Gelegenheit, deine innere Kindheitsträume wieder aufleben zu lassen. Das Museum entführt seine Besucher in die magische Welt von Filmen wie Mein Nachbar Totoro und Chihiros Reise ins Zauberland. Von fantasievollen Figuren bis hin zu interaktiven Räumen und einem exklusiven Kurzfilm, den man nur hier sehen kann, ist das Ghibli Museum ein einzigartiges Erlebnis.
Der Nachteil? Tickets für das Ghibli Museum sind schwer gefragt und dementsprechend schnell ausverkauft. Doch selbst, wenn du kein Ticket ergattern konntest, lohnt sich ein Besuch – Totoro kannst du nämlich auch von außen fotografieren.
Genieße eine Pause im Inokashira Park
Der Inokashira Park ist das Herzstück von Kichijoji und der perfekte Ort, um den Trubel Tokyos für einen Moment zu entfliehen. Ob du gemütlich am See entlang spazierst, eine Bootsfahrt unternimmst oder einfach auf einer Parkbank die Ruhe auf dich wirken lässt – der Inokashira Park lädt zum Entspannen ein.
Erkunde den Musashiro Hachimangu Tempel
Der Musashino Hachimangu Tempel ist ebenfalls ein ruhiger Rückzugsort in Kichijoji, der dir vor allem einen Einblick in die traditionelle japanische Kultur bietet. Der Tempel ist dem Shinto-Gott Hachiman gewidmet, der Schutzpatron der Krieger, und umgeben von alten Bäumen, die ihn noch ein bisschen mystischer erscheinen lassen.
Träume im Kichijoji Kuusoogai Stationary Store
Ein wahrer Geheimtipp in Kichijoji ist der Kuusoogai Stationary Store. Dieser Laden bietet alles, was das Herz eines Schreibwaren-Fans höherschlagen lässt – von hochwertigen Notizbüchern und wunderschön gestaltetem Briefpapier bis hin zu kreativen Stiften und Accessoires.
Versüße deinem Tag im Kichijoji Petit Mura
Das Kichijoji Petit Mura ist ein märchenhaftes kleines Dorf versteckt in den Gassen von Kichijoji. Ganz einfach entführt es dich in eine Welt voller Charme und Nostalgie. Dieses „Katzendorf“ besteht aus verwinkelten Gassen, kleinen Häuschen und einem bezaubernden Katzencafé, das nicht nur für Katzenliebhaber einen Besuch wert ist. Die verspielte Architektur und das gemütliche Ambiente machen das Petit Mura zu einem magischen Ort für eine kleine Auszeit und ein beliebtes Fotomotiv.
Entdecke die kleinen, versteckten Tempel: Gessoji und Renojoji Tempel
Kichijoji ist nicht nur bekannt für seine großen Attraktionen, sondern auch für seine kleinen, versteckten Schätze. Der Gessoji und der Renjoji Tempel sind zwei ruhige, bescheidene Tempel, die dir einen authentischen Einblick in die spirituelle Seite des Viertels geben. Diese versteckten Tempel werden von Touristen kaum beachtet, sind aber trotzdem einen Besuch wert!
Genieße das Nachtleben im Harmonica Yokokyo
Das Harmonica Yokocho ist definitiv das Herzstück des Nachtlebens in Kichijoji und bietet eine einmalige Mischung aus nostalgischem Charme und moderner Lebendigkeit. Die engen, verwinkelten Gassen sind gesäumt von kleinen Izakayas, Bars und Street-Food-Ständen, die das Viertel abends in ein lebendiges Lichtermeer verwandeln. Hier kannst du das authentische japanische Nachtleben erleben und köstliche lokale Snacks und Getränke probieren. Außerdem macht es einfach unglaublich viel Spaß durch diese kleinen Gassen zu schlendern.
Reisesicherheit und Etikette: Worauf du in Japan achten solltest
Japan ist bekannt für seine sichere Umgebung und die höfliche Gesellschaft, aber es gibt einige kulturelle Gepflogenheiten, die Reisende kennen sollten, um sich respektvoll zu verhalten und Missverständnisse zu vermeiden.
- Respektvolles Verhalten in Tempeln und Schreinen
Beim Besuch von Tempeln und Schreinen ist Zurückhaltung geboten. Oftmals wird erwartet, dass man die Schuhe auszieht, insbesondere bei Innenbereichen. Bevor man in einen Schrein geht, ist es üblich, sich am Reinigungsbecken die Hände zu waschen und den Mund zu spülen (ohne zu schlucken), um sich symbolisch zu reinigen. - Leise Gespräche in öffentlichen Verkehrsmitteln
Japanische öffentliche Verkehrsmittel sind besonders ruhig – Telefonieren ist nicht üblich und wird als unhöflich empfunden. Leise Gespräche und die Verwendung von Kopfhörern sind die Norm. So fühlen sich alle Fahrgäste respektiert, und Reisende genießen die Ruhe. - Richtige Entsorgung von Müll
Japan hat strenge Mülltrennung und öffentliche Mülleimer sind selten. Es ist üblich, den eigenen Müll mitzunehmen und bis zu einer Recyclingstation oder einem passenden Mülleimer zu tragen. Auch Essensreste und Verpackungen werden oft mitgenommen und zu Hause entsorgt. - Respekt vor der Warteschlange
Disziplin in Warteschlangen ist in Japan sehr wichtig. Ob beim Einsteigen in Züge oder beim Einkaufen – Japaner bilden ordentliche Reihen. Es ist wichtig, die Warteschlange zu respektieren und niemanden zu drängen oder zu überholen.
Fazit: Ist Kichijoji einen Besuch wert?
Kichijoji ist ein Viertel, das für jeden etwas zu bieten hat und dabei eine einzigartige Balance zwischen lebendiger Großstadt und ruhiger Natur schafft. Ob du dich im Ghibli Museum in fantasievolle Welten entführen lässt, durch den friedlichen Inokashira Park spazierst oder in den kleinen Straßen von Harmonica Yokocho das Nachtleben genießt – Kichijoji versprüht einen Charme, der dich einfach mitreißen wird. Die Mischung aus Kultur, Natur und einer entspannten, kreativen Atmosphäre macht es zu einem der schönsten Orte Tokyos, an den viele immer wieder zurückkehren.
Ein Besuch in Kichijoji ist mehr als nur ein weiterer Stopp auf der Sightseeing-Liste; es ist eine Gelegenheit, Tokyo aus einem neuen Blickwinkel zu erleben. Es ist ein Ort, an dem man das Gefühl hat, der Hektik der Großstadt kurz entfliehen zu können, ohne sie wirklich zu verlassen. Der perfekte Ort um eine Pause von Tokyo einzulegen.
Wäre Kichijoji ein Viertel, das du in Tokyo besuchen würdest?
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There are 3 comments
Kichijoji hört sich wirklich nach einem Stadtteil an, der mir gefallen würde. Vor allem, wenn ich deine tollen Fotos sehe! Den Stadtteil habe ich bei meinem Tokyo-Besuch leider verpasst.
Liebe Vici,
zum Glück konntest du mein begeistertes Quietschen nicht hören, als mein Blick als erstes auf den großen Totoro fiel. Ich finde ihn soooo süß und wäre wahrscheinlich kaum wegzubewegen von der Figur. Er sieht auch so kuschelig aus *schwärm*.
Kichijoji ist mir wegen Ghibli ein Begriff gewesen, wie toll es da aber in Wirklichkeit ist, das wusste ich nicht. Ein toller Beitrag über diesen Stadtteil von Tokyo.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Vici,
dahin würde ich sofort einen Urlaub wagen. Leise Gespräche, Kopfhörer benutzen und keine Telefongespräche im Bus. Für Frauen relativ sicher… Ja, das würde ich mir mit meiner Nichte in Tokyo ansehen wollen. Danke für den Tipp und liebe Grüße, Saskia Katharina