Ausreden, um NICHT auf Reisen gehen zu können gibt es wie Sand am Meer. Doch sind das alles wirklich nachvollziehbare Argumente oder in Wahrheit einfach nur an den Haaren herbeigezogene Ausreden? Ausreden, die man sich selbst gerne erzählt, um nicht das Gefühl zu haben, man selbst sei schuld – denn es gibt ja immerhin genug Gründe, weshalb es eben nicht geht.
Manchmal haben all die Ausreden durchaus ihre Berechtigung, in ihnen steckt ein Fünkchen Wahrheit. Ein Funken Angst. Es ist aber wichtig, sich auf diesen Ausreden nicht auszuruhen, sondern aktiv zu versuchen, sie aufzulösen. Herauszufinden, wie viel wirklich hinter ihnen steckt. Sind sie wirklich fest gezogen oder kann man sie auflösen? Oder sie auch einfach nur etwas lockern. Es ist nicht immer wichtig, etwas komplett außer Kraft zu setzen. Manchmal reicht es, sie einfach etwas zu lockern. Wichtig ist eben nur, egal was für (scheinbare) Gründe es gibt, dir trotzdem ganz genau zu überlegen, was du möchtest… und dies dann versuchen auch zu tun!
Mittlerweile habe ich schon unzählige Gründe von Menschen gehört, die zwar eigentlich wahnsinnig gerne reisen würden, aber es trotzdem nicht schaffen.
Wenn auch du vielleicht die ein oder andere Ausrede parat hast, weshalb du jetzt (noch) nicht reisen kannst, dann lies diesen Blogbeitrag. Vielleicht schaffe ich es ja, etwas in dir zu bewegen und du siehst deine Situation plötzlich mit ganz anderen Augen.
8 Ausreden, die dich vom Reisen abhalten und überzeugende Gegenargumente
Ich habe einfach keine Zeit
Sei kurz ehrlich zu dir selbst: hast du wirklich keine Zeit oder setzt du deine Prioritäten einfach nur anders? Nur du kannst dir Zeit für deine Pläne, Wünsche oder Träume nehmen. Warte nicht darauf, dass eines Tages jemand zu dir kommt und dir diese Aufgabe abnimmt. Denn das wird nicht passieren! Nur du selbst hast es in der Hand!
Wenn du wirklich reisen möchtest, dann mach Reisen zu deiner obersten Priorität und plötzlich wirst du überall Chancen erkennen. Sei es, etwas über ein Wochenende unternehmen zu können oder Feiertrage clever zu nutzen und deine freien Tage zu verlängern. Wir verschwenden so viel Zeit in unserem Leben – meistens für Dinge, die uns in Wahrheit gar nicht so wichtig sind. Doch mit einem klaren Ziel vor Augen, ist auf einmal so viel mehr möglich. Und ist es auch wirklich ein Traum von dir, ein tiefes und wahrhaftiges Bedürfnis, dann entscheide dich dafür – mit allen Konsequenzen, die darauf folgen könnten. Denn im Endeffekt findet sich immer ein Weg.
Ich habe kein Geld/ Ich kann es mir nicht leisten
Auch hier liegt es eher an ‚falsch‘ gesetzten Prioritäten. Die meisten von uns könnten sich genug Geld ansparen, geben es aber vorher dann doch für Dinge aus, die sie eigentlich gar nicht bräuchten. Die einem eine kurze Befriedigung verschaffen. So muss es aber nicht sein: mach dir bewusst, wofür du eigentlich dein ganzes Geld ausgibst. Unterscheide zwischen Fixkosten (Miete, Strom, etc.) und Luxusausgaben (wie Fitnessabos, mehrmals die Woche Essen gehen, etc.). Jetzt überlege, was du von all diesen Luxusausgaben auch wirklich brauchst und worauf du verzichten könntest. Im Grunde ist es ganz einfach – reduziere deine Ausgaben. Du wirst sehen, von Monat zu Monat bleibt dann immer mehr auf deinem Konto liegen. Um aber nicht in Versuchung zu kommen, dieses angesparte Geld auch wieder auszugeben, leg dir am besten ein separates Konto zu und überweise von nun an dein ‚überschüssiges‘ Geld regelmäßig auf dieses Konto. ?
Möchtest oder kannst du deine Kosten nicht reduzieren, gibt es noch einen anderen Weg – verdiene dir etwas dazu. Such dir einen Nebenjob.
Ich will meinen sicheren Job/ Karriere nicht gefährden
Du hast Angst, dass wenn du jetzt auf Reisen gehst, du deinen Job verlieren könntest? Vielleicht bei der Beförderung übergangen wirst? Oder den einen Job nicht bekommst?
Das kann zwar alles passieren, aber sieh es mal aus einer anderen Perspektive: vielleicht sind es gerade deine Reisen und die damit verbundenen Erfahrungen, die dich hervorstechen lassen. Die dich besonders machen und von der Masse abheben. Aber möchtest du dein Leben wirklich von einem „was wäre wenn“ abhängig machen? Das Leben, DEIN Leben, sollte aus so viel mehr bestehen als nur aus Arbeit. Mehr als nur eine Karriere. Denn was bringt dir dein Status, wenn du dabei oder beim Erreichen unglücklich bist? Damit möchte ich jetzt keinesfalls sagen, dass du im Leben keinerlei Ambitionen punkto Job und Karriere haben sollst… du sollst lediglich etwas tun, dass du liebst und dich dabei selbst nicht vergisst.
Ich habe diesen Schritt gewagt. Ich habe einen Job mit einem unbefristeten Vertrag gekündigt. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Ich war vollkommen unglücklich. Ich liebe meinen Beruf, aber zu dieser Zeit, konnte ich ihn einfach nicht mehr ausstehen. Ich wollte mehr und hatte einfach das Gefühl mein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft zu haben. Bis heute habe ich meine Entscheidung kein einziges Mal bereut – ganz im Gegenteil sogar. Es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Ich habe Angst davor alleine zu reisen
Keiner deiner Freunde möchte mitkommen? Oder kann sich für die Zeit frei nehmen? Oder eure Vorstellungen von der Art zu Reisen sind komplett verschieden? Das alles mag schon so sein, aber sind das alles nicht vielleicht doch auch Ausreden? Denn wenn du es wirklich möchtest, wenn es wirklich dein Wunsch ist, dann reist du alleine.
So hast du die einmalige Chance deinen Trip noch intensiver zu erleben. Ihn ganz genau auf dich und deinen Vorstellungen abzustimmen. Du kannst machen, worauf auch immer du Lust hast, ohne dich rechtfertigen zu müssen. Denn es ist ganz alleine deine Reise!
Außerdem wirst du durch das Alleine reisen unglaublich viel lernen. Mit jeder neuen Erfahrung wirst du dein Selbstbewusstsein stärken, denn du musst dich der Welt ganz alleine stellen und Entscheidungen selbst treffen. Du wirst deine Stärken und Schwächen kennenlernen, wie es im normalen Alltag eigentlich kaum möglich ist. Und gerade wenn du alleine reist, wirst du schnell neue Leute kennenlernen und auch nie wirklich alleine sein, wenn du es nicht möchtest.
Du hast trotzdem immer noch etwas Angst vorm Alleinereisen? Lies dir am besten einfach meinen Blogartikel „Deine erste Solo-Reise – 9 Tipps“ durch. Er wird dir bestimmt helfen. ?
Selbstzweifel: Ich schaffe das doch sowieso nicht
Aller Anfang ist schwer und macht Angst. Versuch es aber trotzdem! Du wirst sehen, dass es sich lohnt. Du wirst überrascht sein, wozu du in der Lage sein kannst. Und auch wenn du wirklich mal überfordert bist und nicht mehr weiter weißt, dann trau dich und frag einfach jemanden. Das ist gar kein Problem und so lernst du auch gleich neue Leute kennen.
Ich spreche die Sprache nicht – wie soll ich mich also verständigen?
Für mich ist es, eine Sprache (noch) nicht sprechen zu können, kein Hindernis. Ganz im Gegenteil sogar, es macht die ganze Sache gleich noch viel spannender für mich und fordert mich heraus. Zwingt mich meine Komfortzone zu verlassen und gibt mir die Chance mich weiterzuentwickeln.
Und trotzdem lerne vor Reiseantritt die wichtigsten Wörter wie Hallo, Bitte und Danke. Jeder Einheimische wird sich über deine Bemühungen freuen und gleich noch freundlicher als ohnehin schon sein. Außerdem finde ich, zeigt es deinen Respekt vor deren Kultur, Sprache und Art zu leben. Ich finde, es gehört sich einfach. Zur Not wird in den meisten Ländern ja auch noch Englisch gesprochen und sollten wirklich alle Stricke reißen, dann musst du dich einfach mit Händen und Füßen verständigen. Irgendwie wird es schon klappen. Hab also keine Angst, sondern trau dich einfach.
Sicherheit: Reisen ist doch viel zu gefährlich
Nur weil etwas neu und unbekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch gleich gefährlich sein muss. Es kann immer etwas passieren, egal ob du zuhause bist oder irgendwo durch die Weltgeschichte reist.
Ich, zum Beispiel, hatte mir in Shanghai meinen Knöchel gebrochen, in Pai hatte ich einen Moped Unfall, bei dem ich mir gleich zwei Zähne ausgeschlagen habe, in Bangkok und Hoi An hatte ich einige Tage richtig hohes Fieber und in Bali habe ich mir einen Muskel eingerissen. Und ich habe es überlebt.
Die einzigen zwei Unterschiede für mich bestanden darin, dass ich durch alles alleine durch und ich mir erst einiges an Informationen einholen musste, wo ich denn jetzt einen Arzt oder eine Apotheke finde. Zuhause weiß ich das natürlich schon.
Meine Erfahrungen und Erlebnisse haben mir gezeigt, dass mir einerseits überall etwas passieren kann, aber die Welt nicht schlecht ist. Ganz im Gegenteil sogar – sie ist voller Menschen, die unglaublich freundlich und hilfsbereit sind. Egal wo ich war, bisher hat jedes Mal die Freundlichkeit und das Gute überwogen. Das Leben steckt voller Risiken und zu 100% sicher ist man in Wahrheit nirgends. Doch auf dein Bauchgefühl vertrauend und mit gutem Menschenverstand kann nicht allzu viel schief gehen.
Aufschieberitis: Irgendwann werde ich schon auf Reisen gehen
Es werden sich immer wieder Gründe finden, die gegen eine Reise sprechen. Der falsche Zeitpunkt, ein neuer Job und so weiter. Wenn du dich nicht klar für deine Reise entscheidest und alles dafür tust, dann wird sie nie mehr als ein Traum sein…
Wir haben nur das Hier und Jetzt. Das Heute. Niemand weiß, was morgen passieren wird. Lebe jetzt, genau in diesem Moment, denn eine Garantie gibt es einfach nicht.
Wie du siehst, gibt es mehr als genug Ausreden, die gegen eine Reise sprechen. Du entscheidest, ob du sie annimmst oder aktiv etwas gegen sie tust. Es liegt ganz bei dir, deine Träume zu verfolgen und sie wahr zu machen.
Es liegt bei Dir. Es ist Deine Entscheidung. Du schaffst das! Trau dich!
Wie siehst du das Thema Ausreden? Kennst du es? Welche Ausreden hast du lange vor dich hergeschoben und wie konntest du sie überwinden?
Erzähl es mir in deinem Kommentar.
There are 2 comments
Liebe Vici,.
Ich lese von diesen Zweifeln auch immer wieder. Und meine Antwort ist auch oft, gerade bei Zeit und Geld: Prioritäten setzen. Man hat oft viele unbewusste Ausgaben und damit trifft man immer Entscheidungen. Ich bin mit dem Alleinereisen groß geworden, daher war das für mich nie ein Problem, aber ich glaube, die meisten wissen gar nicht, was sie so alles verpassen.
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Hallo, Miriam.
Absolut, ich sehe es genauso. Und damit meine ich nicht, dass man dann auf jeden Cent schaut und sich nicht mehr gönnt im Alltag, sondern man sollte bei seinen Einkäufen manchmal einfach nur zweimal nachdenken, ob man das jetzt auch wirklich braucht. 🙂 Da lässt sich schon einiges für seine Reisen zusammensparen. 🙂
LG,
Vici